DLNA / UPNP Server MiniDLNA unter Debian Squeeze einrichten

Geschrieben von Eric Scheibler am 12.07.2011

Als ich meinen Server eingerichtet hatte, durfte ein UPNP Server, welcher meine Musik aufs iPhone streamt, natürlich nicht fehlen. Damals hatte ich mich nach einigen Versuchen für Mediatomb entschieden (siehe mein Mediatomb Howto).

Anfangs funktionierte dies auch zuverlässig aber seit einiger zeit habe ich das Problem, dass sich die Mediatomb Datenbank nicht mehr automatisch aktualsiert. Ich habe einiges ausprobiert (z.B. Ändern der Scanmethode von inotify auf timed) aber das Problem blieb bestehen. Vor ein paar Tagen bin ich dann auf einen alternativen UPNP / DLNA Server namens MiniDLNA aufmerksam geworden, danke an Philip für den Tipp.

Installation

Die Installation ist denkbar einfach. Zuerst lädt man sich von hier die bereits kompelierte Version des Programms herunter, in meinem Fall war dies “minidlna_1.0.20_static.tar.gz”. Anschließend erstmal einen Ordner erstellen und die Datei entpacken:

mkdir minidlna
cd minidlna
tar xfvz ../minidlna_1.0.20_static.tar.gz

Die weiteren Befehle müssen als root ausgeführt werden.

MiniDLNA benötigt ein paar Pakete, um laufen zu können. Mit dem folgenden Befehl wird überprüft, ob diese bereits vorhanden sind, die fehlenden werden nachinstalliert:

# apt-get install libexif12 libjpeg62 libid3tag0 libflac8 libvorbisfile3 sqlite3 libavformat52 libuuid1

Als nächstes kopiert man das kompelierte Programm und die Config Datei an die jeweiligen Stellen:

# cp usr/sbin/minidlna /usr/sbin
# cp etc/minidlna.conf /etc/

Konfiguration

Auch die Konfiguration ist selbsterklärend. Im folgenden stelle ich meine minidlna.conf zur Verfügung. Dabei beschreibe ich nur die Zeilen, welche ich angepasst habe.

# nano /etc/minidlna.conf

port=23456
media_dir=A,/archive/music
friendly_name=music server

Es empfiehlt sich, einen Port > 10000 zu nehmen. Da ich lediglich Musik in die Datenbank aufnehmen will, lautet die Zeile “media_dir=A,/archive/music”. Durch das “A” verhindert man, dass z.B. JPG oder Textdateien, welche sich mit in den Musikordnern befinden, mit in die Datenbank importiert werden.

Ich brauche weder ein Webinterface noch musste ich die Netzwerkschnittstelle ändern, daher habe ich diese Punkte weggelassen. Die Config Datei erklärt dies aber ausführlich.

Nachdem man die Datei abgespeichert hat, kann man den Server einfach mal starten.

# minidlna

Der Erstscan dauert eine Weile.

Als Client nehme ich den PlugPlayer fürs iPhone. Die App ist nach wie vor am besten mit VoiceOver zu bedienen. Der “music server” tauchte bei mir etwa nach 20 Minuten da auf. Man kann wählen, ob man seine Musiksammlung anhand der ID3 Tags oder der serverseitigen Ordnerstruktur durchsuchen möchte. Eine Suchfunktion wird clientseitig ebenfalls angeboten.

Automatischer Start des Dienstes

Um MiniDLNA automatisch beim Booten des Servers starten zu lassen wird ein Init Skript bereitgestellt. Dies kann man sich hier herunterladen (die oben gewählte Versionsnummer auswählen, sollte die neueste sein und dann das Source Archiv herunterladen, bei mir “minidlna_1.0.20_src.tar.gz”).

Entpacken und das Init Skript nach /etc/init.d/ verschieben:

mkdir minidlna_src
cd minidlna_src
tar xfvz ../minidlna_1.0.20_src.tar.gz
# cp linux/minidlna.init.d.script /etc/init.d/minidlna

Zum Schluss müssen noch die Dateirechte des Init Skripts und die Runlevel Links angepasst werden:

# chmod 755 /etc/init.d/minidlna
# update-rc.d minidlna defaults

Jetzt sollte der UPNP / DLNA Server bei jedem Systemstart mit geladen und die Datenbank bei Dateisystemänderungen aktualisiert werden.

Quellen

MiniDLNA Projektseite MiniDLNA - Wiki - ubuntuusers.de