Update des Debian Servers von lenny auf Squeeze

Geschrieben von Eric Scheibler am 28.02.2011

Vor kurzem ist Debian 6.0 Squeeze als stabiles Release erschienen. Es ist ratsam, das Update von Lenny auf Squeeze in nächster Zeit durchzuführen. Die Aktualisierung ist in ein paar Schritten erledigt, dennoch ist es empfehlenswert, vorher beispielsweise mittels dd ein Backup der root Partition anzulegen

Als erstes ruft man die datei /etc/apt/sources.list auf und ersetzt in allen Quellen “lenny” durch “squeeze”. Anschließend führt man folgende Anweisungen als root aus (Befehle für 32 Bit System):

# apt-get update
# apt-get upgrade
# apt-get install linux-image-2.6-686
# apt-get install udev

Nun den Rechner neu starten, bei mir wurden die Festplatten einmalig überprüft, kann also auch ne Weile dauern. Danach den Upgrade Prozess mit folgendem Befehl komplettieren:

# apt-get dist-upgrade

und erneut neu starten.

Wenn alles durchgelaufen ist, apt-get keine unaufgelösten Abhängigkeiten mehr meldet und der Server nach dem zweiten Neustart wieder hochgefahren ist, hat man es geschafft und der Server läuft mit Debian Squeeze.

Während des Upgrades wird nicht nur der Linux Kernel aktualisiert sondern auch viele Programme wie Dovecot, PHP und Samba. Bei einigen Programmen gibt es mit der neuen Version auch eine neue Standardkonfigurationsdatei. Diesbezüglich wird man während des Upgrades immer wieder vor die Wahl gestellt, die alte, modifizierte Config beizubehalten oder die neue zu übernehmen. Entscheidet man sich für die neue Datei, so gehen natürlich alle Einstellungen verloren. Genauer gesagt wird ein Backup der alten Config angelegt und die neue Datei kopiert. Der Vorteil ist, dass man keine Kompatibilitätsprobleme zu erwarten hat aber dafür muss man die neue Konfigurationsdatei erneut nach seinen Wünschen anpassen, was auf die Dauer etwas umständlich ist. Die Alternative, die alte Datei beizubehalten, ist da natürlich wesentlich gemütlicher. Wenn sich durch den Versionssprung des Programms aber z.B. ein Standardwert in der Config geändert hat, so wird das Programm später nicht starten. Ich habe mich dennoch für die Variante zwei entschieden, da man meistens Glück hat und die alten Konfigurationsdateien noch laufen. Das beibehalten ist auch der Standardwert, sodass man in der Regel alles mit Enter bestätigen kann.

Das einzige Programm in meiner bisher beschriebenen Serverkonfiguration, welches mit der alten Config nicht mehr lief, ist der IMAP Server Dovecot. In der Datei dovecot.conf hab ich die folgenden zwei Zeilen auskommentiert:

# sieve=~/.dovecot.sieve
# sieve_storage=~/sieve

und statt dessen die Zeile

mail_plugins = sieve quota

hinzugefügt. Danach startete Dovecot wieder reibungslos. Andere Fehlfunktionen sind mir bisher nicht aufgefallen.

Den offiziellen Upgrade Artikel gibts unter http://www.debian.org/releases/squeeze/i386/release-notes/ch-upgrading.en.html.